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Die persönliche Geschichte des Protagonisten im Spannungsfeld zwischen Serben, Kroaten und Slowenen nach dem Jugoslawienkrieg Anfang der 1990er Jahre. (DR)

Vladan erfährt erst als junger Mann, dass sein geliebter Vater gar nicht im Krieg gestorben ist, wie seine Mutter ihn glauben machte. Er war Oberst in der Jugoslawischen Volksarmee und verschwand 1991 während des Krieges aus dem Leben des Elfjährigen, der danach mit seiner slowenischen Mutter bei der serbischen Familie des Vaters unterkam. Aber die Zustände wurden unhaltbar und so kehrte seine Mutter mit ihm nach Slowenien zurück.

Um all seine Zweifel zu beseitigen, googelt Vladan seines Vaters Namen und findet ihn als gesuchten Kriegsverbrecher. Er beschließt, sich auf die Suche nach ihm zu machen, und kontaktiert all jene Soldatenkollegen, an die er sich erinnern kann. Seine Reise führt ihn auf dem umgekehrten Weg als vor 16 Jahren wieder durch Kroatien nach Serbien. Er stößt bei seinen Recherchen vorwiegend auf Schweigen und ist betroffen, wie tief das Misstrauen auch Jahre nach dem Krieg noch zwischen den Völkern ist. Schließlich kann er doch einiges über die Taten des Vaters erfahren und als er die Möglichkeit eines Treffens mit ihm bekommt, weiß er nicht, ob er die Gelegenheit überhaupt wahrnehmen soll.

Der Autor beschreibt die seelische Zwickmühle des Sohnes eines Kriegsverbrechers sehr glaubhaft. Der 1980 in Ljubljana Geborene ist der Shootingstar unter den slowenischen Autoren und Filmemachern, dessen Erstlingswerk "Cefuri raus!" sogar den Rücktritt des slowenischen Innenministers zur Folge hatte. - Für politisch Interessierte empfehlenswert. (bn.bibliotheksnachrichten/Hertwiga Kröss/www.biblio.at)